Leute ich habe in letzter Zeit Rededrang ... und ich muss es hier einfach verewigen. (Vielleicht können einige Neulinge im Autorenleben ja auch ein paar Tipps daraus ziehen? Wer weiß!) Weiteres aus dem Leben eines Berufs-Autors. Letztens sagte mir eine (sicherlich echt liebe) Leserin. Du musst schon auch mal Kritik annehmen, das gehört zur Professionalität dazu. Dazu sage ich: N´ Scheiß muss ich! Gründe: Es gibt, keine Ahnung, fast 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten (Alex hat geholfen lol) und jeder davon hat seine eigene Meinung, basierend auf seinen eigenen Erlebnissen, seinem Umfeld, seinem Leben bla bla – und jeder davon darf die einfach frei heraus in den Orbit (oder das Internet) schreien. So. Jetzt seien wir doch mal ehrlich: nur die wenigstens davon haben eine Ahnung davon, was es bedeutet ein Buch zu schreiben. Sie kennen nicht die Regeln, die es da zu beachten gilt, haben keine Ahnung von dem Blut und dem Schweiß und der Mühe und den Entbehrungen und Opfern, die ein Autor für sein Buch bringt! JAWOHL OPFER! Diesen Leuten, die ihre so geistreiche vor Intelligenz triefende Kritik oft so unbedacht zu einem Herzstück von mir äußern und denken sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen würde ich gerne einfach mal antworten: Dann schreib du doch mal ein Buch - DAS SICH VERKAUFT. Und dann würde ich mich teuflisch grinsend, Däumchendrehend zurücklehnen und warten, bis diejenigen einsehen, dass sie in Wahrheit einen feuchten Furz wissen. Das mache ich aber natürlich nicht - bin ja professionell, nich? Also stattdessen: entscheide ich (leise still und heimlich nur für mich selbst) sehr, sehr genau, von dem ich Kritik annehme und von wem nicht. Das habe ich über die Jahre im Geschäft gelernt, denn es gibt zu viele, die keine Ahnung von der Materie haben und ihre Meinung trotzdem äußern. Wenn ich mir die Meinung von jedem Hinz und Kunz zu Herzen nehmen würde, würde ich nur noch in der Ecke sitzen, vor mich hin schaukeln und heulen und gar nicht mehr schreiben - aber das lernt man, wie gesagt, erst über die Jahre hinweg. Von wem ich Kritik annehme sind Leute, die ich in aller erster Linie mag und respektiere und in zweiter Menschen die von dem, was sie sagen Ahnung haben – so einfach is datt! Leute, die wissen, wie schwer es ist eine zusammenhängende, durchdachte, nicht total hirnlose Story zustande zu bringen, die es dann auch noch schafft andere zu fesseln - denn das schafft bei weitem nicht jeder. ;) Und das hat nichts mit du bist nicht kritikfähig zu tun – sondern mit Selbstschutz. Jeder Autor weiß wie herzzerreißend es ist, die erste ein Sterne Rezension zu bekommen, in der dein Baby auseinandergerissen und den Wölfen zum Fraß vorgeworfen wird - jeder weiß, in was für eine Glaubens und Schreibkrise das einen Autoren stürzen kann, dabei sind das oft nur Trolls oder irgendwelche neidischen Neider. Wisst ihr, was ich deswegen nicht mehr tue? EIN STERNE REZIS LESEN! Von wem ich mir stattdessen die Meinung zu Herzen nehme? Von meiner Lektorin (jahrelang im Geschäft und wissend was sie tut) von meinen A.P.P. Verlags- Mitgliedern und Autorenkollegen (KERA ZB!!! Jahrelang im Geschäft und wissend was sie tun) Von meinem Mann (weil er mein Mann ist) Von meiner Mama (Buchhändlerin und meine Mama) Von meinen Musen (Nicole und Babels). Von wem ich mir NICHT zu Herzen nehme, was er sagt: Von jedem, den ich nicht kenne! Denn ein Autor ist auch nur ein Mensch, mit seinen ganz eigenen Ecken und Kanten, und KANN nunmal nicht jedem gefallen – genauso wie seine Texte. Fazit: Es wird immer welche geben, die eure Arbeit Scheiße finden! Aber ihr könnt euch deren Meinung auch einfach am Arsch vorbei gehen lassen und euch stattdessen stur auf das konzentrieren wieso ihr hier seid - SCHREIBEN! Wenn ihr euch das klarmacht (andere Autoren) dann wird euch der harte Kampf in diesem Geschäft leichter fallen und das hat NICHTS mit eurer Kritikfähigkeit zu tun! So! Das war mein Wort zum Samstag, sorry, aber in letzter Zeit gibt es einfach gewisse Dinge, die ich mal sagen MUSS! Danke für eure Zeit und ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag <3 KNUTSCH
2 Comments
Tanja
8/6/2017 03:13:28 pm
Liebe Betty,
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Eileen Klaus
8/4/2020 02:54:02 am
Wenn jemand, sagen wir, zu McDonald's geht und dort ruft: "Das ist Junkfood!", wie würde es wohl rüberkommen, wenn der Typ hinter dem Grill plötzlich erwidert: "Weißt du eigentlich, wie viel von meinem Herzblut in jedem dieser Burger steckt??? Mach's doch erst mal besser, bevor du hier solche unqualifizierten Meinungen abgibst!!!" Du, liebe Bethy, schreibst literarisches Junkfood. Das meine ich nicht mal despektierlich, es ist einfach eine Tatsache. Auch wenn du das vielleicht anders siehst und meinst, dass jedes deiner Bücher in den Olymp der Großartigkeit gehört, sind es letztlich einfach nur Groschenromane (ebenfalls nicht despektierlich gemeint). Und dein Verlag wird vieles tun, aber dir sicherlich keine "ehrliche" Meinung zur Qualität deiner Bücher geben. Einem Verlag geht es nur (im Sinne von: NUR) um Verkaufszahlen. Wenn die stimmen, verkaufen sie einfach alles: vom Groschenroman über unbedrucktes Papier bis hin zu Oma Mathildes Urne. Also bilde dir bitte nicht so viel ein, nur weil deine Bücher hohen Absatz finden. RTL2-Nachmittagsserien sind auch beliebt wie eh und je und haben ein riesiges Publikum, und trotzdem würde keiner auf die Idee kommen, sie "Qualitätsfernsehen" zu nennen. Einfach mal auf dem Boden der Tatsachen bleiben.
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Um was gehts?Hier dreht sich alles rund um das Leben einer verrückten Bestsellerautorin, die gaaanz vielen Menschen Mut machen will, zu sich zu stehen - EGAL WIE SIE AUSSEHEN! Außerdem zeige ich hier, wie man sich auch mit MEHR von sich selbst schön kleiden und wohl fühlen kann ;) Archiv
September 2017
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